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SAUBERER SONNENSTROM: EINE VISION VON WIRKLICHKEIT

Spatenstich zum offiziellen Baubeginn: Auf dem Galgenberg oberhalb von Buttenhausen entsteht auf rund 17 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage.

Aus einer Vision des Projektierers Schöller SI wird mit dem Baubeginn dieses Solarparks und dem offiziellen Spatenstich nun Wirklichkeit. Umgeben von Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Flächen, nicht einsehbar und ohne Reflexion ist diese rund 30 Fußballfelder große Fläche laut Geschäftsleiter Ersah Öztürk „prädestiniert“ für die Produktion erneuerbarer Energien. Dem Weitblick der Stadt Münsingen und deren Gemeinderat sei es ebenso zu verdanken wie zahlreichen Projektpartnern, dass hoch oben auf dem Galgenberg für die nächsten 30 Jahre jedes Jahr rund 19 Millionen kWh sauberer Strom produziert werden kann, mit dem es möglich ist, rund 11 000 Menschen zu versorgen. 2022 wurde der Aufstellungsbeschluss gefasst, dem zahlreiche Kriterien zugrunde lagen.

Start im August

Für Johannes Wild, Prokurist bei Schöller SI, ein „Glücksfall“, dass die gesamte Fläche nur einem Grundstückseigentümer gehört. Die Bautätigkeit ist bereits angelaufen, die Zuwegung schon hergestellt. Auch die Maßnahmen zur Verlegung der 8,8 Kilometer langen Kabeltrasse bis zum Umspannwerk Seetal haben begonnen, drei Monate lang soll daran gearbeitet werden. Ende August will Schöller SI den Solarpark in Betrieb nehmen, ab September soll mit der Stromproduktion begonnen werden. Für Wild ein „rundes Projekt“, das mit Wildtierkorridoren, Schafbeweidung, Grünstreifen, besonnten Streifen und Bepflanzung auch die Naturverträglichkeit in den Blick nimmt. Ziel sei es, Natur und Technologie in Einklang zu bringen und langfristig nachhaltige Lösungen zu schaffen. Man wolle nicht nur saubere Energie erzeugen, sondern auch einen positiven Beitrag zum Artenschutz, zum Schutz des Bodens und zur Biodiversität leisten.

Geschäftsführer Andreas Giannaku wies auf die nachhaltige Investition in und für die Region und somit auf die Steigerung der Lebensqualität hin. Rund 20 Millionen Euro fließen in diese Freiflächenphotovoltaikanlage auf dem Galgenberg, an der sich Bürger vor Ort mit der Genossenschaft Erneuerbare Energien Neckar-Alb beteiligen können. Damit sei es möglich, die Energiewende in der Region und in der Bevölkerung fest zu verankern. Laut Andreas Giannaku könnten so auf regionale Fragen auch regionale Antworten gegeben werden, sie seien „der Schlüssel für dieses Projekt“, zu dem sich auch die Stadt Münsingen klar bekennt.

Auf ihrer insgesamt 12 000 Hektar großen Gemeindegemarkung sollen 60 Hektar allein für Freiflächenphotovoltaikanlagen bereitgestellt werden. Bisher, so Bürgermeister Mike Münzing, wurden rund 50 Hektar freigegeben, zehn Hektar sind in aktiver Planung und Entwicklung. Diese regionale Energiegewinnung bedeute Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Schon vor einem viertel Jahrhundert habe die Stadt mit der regenerativen Stromerzeugung durch den Bau einer Holzhackschnitzelanlage zur Versorgung des Schulzentrums und der Überlassung von Flächen für das Stellen von Windkraftanlagen begonnen.

Der Wind des Wandels

„Die einen bauen beim Wind des Wandels Windmühlen, die anderen Mauern“, sagte Münzing. Mit solchen Projekten wie dem Freiflächensolarpark gelinge die Partizipation der Bevölkerung: „Weg von Betroffenen hin zu Beteiligten“. Das Geld des Dorfes für das Dorf bleibe dadurch hier. Dieser Ansatz werde seit vielen Jahren in Münsingen verfolgt. „Wir wollen Profiteure dieser Entwicklung werden und mit Weitsicht für eine Versorgung der Bevölkerung auf Augenhöhe sorgen“. Man habe schon viele Diskussionen mit Grundstückseigentümer zum Thema „Tank versus Teller“ geführt, klar sei: „Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen“.

19 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom sollen in dem rund 17 Hektar großen Solarpark oberhalb von Buttenhausen produziert werden. Jährlich können so etwa 11 000 Menschen mit Strom versorgt werden.

© SWP Von: Maria Bloching 25.04.2024 11:10

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